Die „Musiktherapie-Initiative e.V.“ existiert seit November 2013 als gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hamburg.
Entstanden ist er als studentische Initiative aus einem Musiktherapieprojekt mit den Lampedusa-Flüchtlingen in der St. Pauli Kirche Hamburg. Dort haben wir in der zweiten Jahreshälfte 2013 im Sinne eines Community Musictherapy Projekts einmal wöchentlich zum gemeinsamen Musizieren eingeladen. Es wurde getanzt, gesungen, gelacht und sehr viel getrommelt. Für die Männer aus Lampedusa war es eine Möglichkeit, die Sorgen für eine Stunde zu vergessen, Gemeinschaft zu erleben und Kontakte zu knüpfen. Aufgrund der politischen als auch der räumlichen Lage endete das Projekt im Januar 2014.
Da Musiktherapie nur selten durch Krankenkassen erstattet wird, möchten wir mithilfe des Vereins Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Problemen, Menschen mit Flüchtlings- bzw. Migrationshintergrund oder Menschen, deren Bezüge nicht höher sind als das Vierfache des Regelsatzes der Sozialhilfe im Sinne des §28 des zwölften Buches Sozialgesetzbuch eine ambulante musiktherapeutische Behandlung ermöglichen. Genau so steht es auch in unserer Satzung.
Alle Musiktherapeutinnen, die aktive Vereinsmitglieder sind, haben eine von der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft anerkannte Ausbildung durchlaufen, bilden sich regelmäßig fort und stehen sowohl im fachbezogenen als auch -übergreifenden Austausch. Dabei bemüht sich der Verein auch Supervision und interne Fortbildungen zu ermöglichen.
Unsere Gruppenangebote werden immer von zwei Musiktherapeutinnen angeboten bzw. angeleitet. Für die Einzeltherapien haben die Therapeutinnen zusätzlich die Qualifikation zur Heilpraltikerin für Psychotherapie nachgewiesen.
Alles Engagement findet ehrenamtlich statt.
Hier stellen sich einzelne Mitglieder vor:
Dorothée Leitner: Ich bin seit 2016 Mitgled im Verein. Ich habe zwei wunderbare Berufe, Rhythmiklehrerin und Musiktherapeutin. Mein erstes Projekt mit dem Verein kam im Herbst 2015 auf mich zu, eine Kollegin suchte jemand, die mit ihr zusammen einen Cajon-Bau-Workshop in der Erstaufnahme Schnakenburgallee durchführte. Das waren meine ersten Begegnungen mit Geflüchteten. Kurz darauf begann ich in der Schnakenburgallee und in anderen Kitas Musikgruppen im Tandemsystem zu leiten. Dies ist eine Initiative vom Hamburger Konservatorium und der Stiftung „Kultur macht stark“. Seit Mai 2017 arbeite ich in dem offenen Mädchenprojekt in Sülldorf mit, wo wir aktives Musizieren und Handarbeiten anbieten. Ich habe in den letzten Jahren mein Fable für die Arbeit mit Vorschulkindern entdeckt, weil in diesem Alter so unglaublich viel passiert, man denke an die sensorische Vernetzung, die Spielentwicklung und die gesamte Persönlichkeitsbildung. Für den Verein wünsche ich mir, dass er dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Musiktherapie in der Gesellschaft und in unserem Gesundheitssystem zu wecken, und dass er Menschen ermöglicht, die Musiktherapie für sich zu entdecken.
Franziska Knabben: Ich heiße Franziska Knabben und bin seit 2016 Mitglied der Musiktherapie Initiative e.V. Ich arbeite in Hamburg als Musiktherapeutin mit Kindern und Jugendlichen mit Verhaltens- und Entwicklungsproblemen und Menschen mit Demenz. Gemeinsam mit meiner Kollegin Monika Hoog Antink habe ich 2015/2016 das Projekt „Culture Sounds“ in einer Zentralen Erstaufnahmestelle in Hamburg angeboten. Dabei wurden in einer offenen Gruppe Lieder aus verschiedenen Kulturkreisen gesungen, die mit Body Percussion und kleinen Instrumenten begleitet wurden. In der Musiktherapie Initiative e.V. möchte ich mich insbesondere für die Vernetzung im Bereich der Musiktherapie und in der Organisation von Fortbildungen einsetzen.
Monika Hoog Antink: Hallo, ich bin Monika und seit 2016 Mitglied der Initiative. Ich arbeite seit 2014 in Hamburg als Musiktherapeutin mit psychiatrischen Patienten.innen, Menschen mit Demenz oder lebensverkürzenden Erkrankungen im palliativen Kontext. Dabei ist für mich die Arbeit mit der Stimme und der Einbezug von pflegenden und betreuenden Menschen besonders wichtig. In der Initiative möchte ich mich dafür einsetzen, dass gerade Menschen mit chronischen und lebensverkürzenden Erkrankungen unterstützt werden, um Musiktherapie in Anspruch nehmen zu können. Hierfür möchte ich mich mit der Akquise von (Instrumenten-)Spenden, Vernetzung und der Organisation von Fortbildungen einsetzen.
Ich heiße Alexandra Schäfer und bin seit drei Jahren bei Musiktherapie Initiative e.V. tätig. Gemeinsam mit drei Kolleginnen haben wir das Frauenprojekt in der Unterkunft Sieverstücken in Sülldorf ins Leben gerufen. Dort luden wir Frauen mit und ohne Fluchterfahrung zum gemeinsamen Singen und Handarbeiten ein. Durch das große Interesse auch bei den Jüngeren ist nun ein Mädchenprojekt entstanden, in Kooperation mit dem Konservatorium und der Bundesstiftung „Kultur macht stark“.
Neben mehreren Projekten für geflüchtete Kinder und Jugendliche arbeite ich musiktherapeutisch mit Senioren und pflegebedürftigen Menschen. Außerdem biete ich Yogakurse in Hamburg an.
Mein Name ist Dorothee Böckh, ich bin seit 2015 Mitglied im Verein Musiktherapie Initiative e. V. und habe mich zu der damaligen Zeit für eine direkte und unkomplizierte Versorgung der geflüchteten Menschen in Erst- und Folgeunterkünften mit aktiver Musiktherapie eingesetzt. In der Zwischenzeit hat sich mein Fokus etwas verschoben, ich finde meine berufliche Erfüllung seit 2018 vor allem in der (musik-)therapeutischen Begleitung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Seit Januar 2024 bin ich gemeinsam mit meinen beiden Kolleginnen Alexandra Schäfer und Dorothée Leitner im Vereinsvorstand.